Weil nichts wird, was nichts wird

Sollte es mit allem nichts werden, dann eröffne ich ein Kaffeehaus. Vielleicht auch ein Victorian-Tea-House. Trotz aller Liebe zum Kaffee...

Neulich erst war ich in eben einem solchen englisch-stilvollen Monument des Genusses und war mir danach nicht recht sicher, was nun eigentlich werden soll, mit mir und meinen Plänen. Denn die gibt es ja Zuhauf: Pläne. Plan A für die nächsten zwei Wochen (überleben!), Plan B für das nächste halbe Jahr (arbeiten!), Plan C für die nächsten drei Jahre (keinen Blödsinn machen!), Plan D für die nächsten zehn Jahre (erfolgreich sein!)... Plan Z für die Zeit nach der Zeit (ewig leben!). Fragt sich nur, was ich dazwischen tun soll, tun werde - und was ich eigentlich tun will. Die Aussicht auf ein echtes englisches Teehaus wirkt da schon verlockend und außerhalb der Zeit. Den ganzen Tag in einem Ohrensessel am Kaminfeuer sitzen, Scones essen und Tee trinken, warum nicht?  Oder dann doch eher ein Kaffeehaus mit Seelsorge für Körper und Geist und ganz viel selbstgebackenen Kuchen und Torten. Klingt auch ziemlich gut. Ein Ort, an dem der Duft der Zeit aus Langsamkeit besteht und der Geist mehr sieht als die Augen fassen können. Vielleicht sollte ich mich doch gleich auf Immobiliensuche machen? Wenn alles nichts wird, dann eröffne ich ein Kaffeehaus. Das Problem ist nur: Wenn alles nichts wird, dann wird auch das nichts.